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Franzi und Thomas wollten dem tristen Herbstwetter entfliehen, haben mal den Caddy vollgepackt und sind in Richtung Süden losgezogen. Einen kleinen Abriss Ihrer Fahrt im folgenden Artikel.
eine Reise im Oktober sollte es werden. Mit den Mountainbikes, na klar. Ohne Flug buchen, Räder verpacken, dies und das. In den Alpen herrschte Wintereinbruch…hmmm…! na gut, weiter runter an die Küste und doch ein bisschen Meeresluft schnuppern, warum nicht?!
Kein Plan ob Festland oder Insel, wir starteten erstmal Richtung Meer :)
Start war im Bikeparadies Finale Ligure, wo wir uns gut eingerollt hatten und mit Abstand die besten Auf- und Abfahrten mit Meerblick genießen konnten.
Gerade für den Monat Oktober wurden wir mit warmen Temperaturen, leeren Sandstränden, ruhigen Campingplätzen und gutem Kaffee verwöhnt!
Anfangs hatten wir zwei Schlechtwettertage mit viel Wind, diese konnten wir jedoch gut überbrücken. Davon darf man sich nicht abhalten lassen, denn auch solche Wetterlagen haben ihren Reiz (die Trail Katze auf der Nato-Base wirkt dann erst richtig gut!)
In Loano wollten wir uns im Schwimmbad ein wenig aufwärmen und ein paar Bahnen ziehen. Das Bad war jedoch wegen Unwettergefahr geschlossen.
Also haben wir uns hingesetzt und die Wanderkarten der Umgebung studiert um neue Radlstrecken rauszusuchen.
…am späten Nachmittag ging sich dann doch noch eine kleine Bike-Tour aus!
Schmale Gassen, Karrenwege, neugierige Weggefährten und eine tolle Aussicht erwarteten uns. Die tolle Aussicht wurde auch nach Sonnenuntergang durch den Mond fortgesetzt, der das Meer und die Küste wunderschön beleuchtet.
Noch am selben Abend fuhren wir mit dem Auto weiter in Südöstliche Richtung, denn rund und um Imperia hatten wir uns Routen für die kommenden Tage rausgesucht.
Zum Frühstück am nächsten Morgen schien wieder die Sonne und wir genossen die Ausfahrten in den herbstlich bunten Wäldern.
TIP: Bunt anziehen, am besten mit Warnweste gekleidet – es ist die Zeit der Wildschweinjagd!
Einige Tage hielten wir uns rund um Imperia auf und trailten durch die Maroni-Tunnel.
Die Täler hier sind ziemlich gut mit Wegenetzten verbunden und so führte uns eine Tagestour durch drei Täler über den Monte Follia bis zum Meer. Es ging durch Gassen, die schmäler als unsere Lenker waren, vorbei an endlos scheinenden Olivenhainen. Im nächsten Dorf erzählten sich ältere Damen den neuesten Tratsch und unser Erscheinen schien eine willkommene Abwechslung und Gesprächsstoff des Tages zu sein.
Den Lebensmittelvorrat noch mal aufgestockt ging es ins Hinterland. Als eines der letzten Täler vor der französischen Grenze trieb und die Neugierde ins Val Argentina. Eine bezaubernde Gegend und das ursprüngliche Leben das wir in den Bergdörfern antrafen hatte noch mal einen ganz besonderen Reiz und so beschlossen wir einfach noch länger in dem Tal zu bleiben.
Unendliche Ruhe in den Wäldern
So vergingen die Tage und ehe wir uns versahen waren wir über eine Woche weg von der sogenannten modernen Zivilisation und das auch noch ohne Handyempfang. Leben mit dem vorhandenen Tageslicht, der Körper gewöhnt sich äußerst schnell an seinen natürlichen Biorhythmus und der Geist dankt es.
Eine Woche Digital und Zivilisations Detox, kein Strand oder Hotelurlaub kann so etwas bieten.
Auf dem Rückweg kamen wir nochmals in Finale Ligure, unserem Ausgangspunkt vorbei und das Wetter war perfekt für eine Ausfahrt auf dem Monte Carmo, den wir uns bereits auf dem Hinweg in der Karte angezeichnet hatten.
Am Abend aßen wir genüsslich eine Pizza in Finale Ligure. Gestärkt ging es am letzten Tag zum Café DIN hoch, wo wir uns nochmal in der Sonnen brutzelten. Mit Vorfreude rollten wir den bekannten Roller Coaster runter und ließen die schöne Reise ausklingen.
Ligurien hat wirklich viel zu bieten! Auch nach drei Wochen könnte man locker noch Zeit dranhängen und die Idee „noch auf eine Insel fahren“ hatte sich für uns schnell erledigt, noch dazu haben das Wetter und die Temperaturen auf dem Festland gut mitgemacht!
14. November 2015
In
Mountainbike, Sport, Travel
Dem vulkanischem Ursprung und der rauen Atlantiklage hat die Insel ihren Zauber zu verdanken. Die Küste zu schroff, die Strömung zu stark als dass sie massenhaft Badetouristen anlocken könnte, für uns Mountainbiker ist die Geologie wie gemacht und bietet abwechslungsreichste Trails in jede Himmelsrichtung.
Da der Winter noch auf sich warten lässt verlängern wir einfach unseren Bikesommer auf der Kanareninsel.
Mit ein Grund für die Reiseauswahl sind die kilometerlange Trails durch die unterschiedlichsten Klimazonen die mit wechselndem Untergrund einhergehen und Stollenreifen wie Fahrer bei Laune halten.
Nordtour
Sehr früh starten wir los, vom höchsten Punkt, dem Roque de los Muchachos (2426m) zwischen rotem Gestein die Wege hinab. Voller Vorfreude wird uns klar, dass 2426 hm pure Abfahrt auf uns warten!
Nach wenigen Tragepassagen, Geröllfeldern und ein paar Balanceakten über Felsplatten, geht es direkt auf weich gebetteten Trails in die Kanarischen Kiefernwälder.
Flowig durch langgezogene griffige Kurven, über schwarze Sandpisten und im Slalom zwischen Lavabrocken am Krater entlang.
Mit der nächsten Vegetationszone wechselt auch die Bodenbeschaffenheit. Ein bisschen Dschungel, ein bisschen Kiefernwald, dann wieder Gestein.
Kurz vor Ende des Trails wird man noch mit einer grandiosen Aussicht mit Blick in auf den Hafen von Tazacorte belohnt. Die nächste Belohnung wartet schon in Form eines Cafe con leches am Strand.
Südtour
Nachdem uns der Mitsubishi Pickup bis zum Ende des Fahrweges geshuttelt hat geht es noch 700hm sehr steil mit einigen Tragepassagen bergauf. Zum Ende hin tragen wir die Bikes gefühlt zwei Schritte bergauf um wieder mindestens einen herunterzurutschen. Der lose Vulkansand begleitet uns bis zum Einstieg in den Trail.
Auf schwarzen Sandpisten brechen wir ins Tal. Der Weg ist mit grellgrünen Kiefergewächs umsäumt und von rotem Sand geschmückt, bis er uns auf einem Höhenweg entlang führt. Auf der Strecke genießen wir die atemberaubende Aussicht auf die Küstenregion und dem tiefblauen Atlantik.
Die kleinen Dörfer auf dem Weg zurück laden zum Verweilen ein und so bedarf es keiner großen Überredungskünste Paella und Bier zu genießen.
Osttour
…und wieder starten wir auf den Roque. Gleicher Berg, andere Route, andere Exposition. Nach kurzem Gipfelaufenthalt geht’s warm eingepackt zunächst wenige Höhenmeter auf Asphalt hinab bis wir in den Trail starten.
Trail surfen durch den Wald! Und wieder ist der Boden völlig anders. Zentimeterhohe Kiefernnadeln bedecken den Weg – Es fühlt sich an wie im Tiefschnee.
Wir fahren weiter auf tiefroter Erde, der Weg wird immer schmäler. Nebel zieht links und rechts durch die Pflanzen, nass feuchtes Klima lässt uns eintauchen in den Dschungel bis uns die Pflanzenwelt völlig umgibt und wir in einem grünen Tunnel düsen.
Am Ende folgen wir tiefen Spurrinnen bis in die Küstenzone im Südwesten der Insel. Wieder endet der Trail am Strand und der Abschluss einer gelungenen Tour wird noch zusätzlich mit ein paar Dorada (Bier) zelebriert.
Westtour
Regenschauer peitschen uns ins Gesicht, hurra unsere nächste Route startet im stürmischen Regen auf ca. 1500 m. Die Palmerer nennen dies „Winter“, wir nur Sauwetter und schwingen uns so schnell es geht aufs Rad. Es geht durch kontrastreiche Wälder, der rote Boden komplementär zu den grünen Kieferngewächsen.
Die Stollen graben sich in den feuchten Boden, mehr Gripp geht kaum während sich die Augen an der Landschaft kaum satt sehen können.
Tapas-Stop zu Mittag und unser Shuttle wartet schon am Ende des Trails. Von oben bis unten wie ein Streuselkuchen mit Matsch besprenkelt und patschnass steigen wir in ein mit Plastiktüten ausgelegtes Fahrzeug das uns wieder ein paar Meter nach oben bringt.
Erneut geht es durch Kiefernwälder an erkalteten Lavaströmen entlang und eine verblockte Passage erfordert wieder absolute Konzentration und Geschick bevor wir durch die Weinberge mit Blick auf den Atlantik talwärts rauschen.
Unten angekommen scheint wieder die Sonne und wir sitzen im T-Shirt bei einem Cafe cortado condensada, einer lokalen Kaffeespezialität, zusammen.
Das Geheimnis der Spezialität ist süße Kondensmilch mit Espresso – klingt gruselig – schmeckt aber sehr gut – unbedingt probieren!
Beim Kaffee fällt unser Blick auf die Cascada de nubes, das ist die typische Wolkenkonstellation die sich wie ein Wasserfall über den Bergkamm im Westen zieht.
Die Westseite der Insel hat oft einen klaren Vorteil, dank des Passatwindes herrschen fast ganzjährig konstante Wetterbedingungen. Regnet es auf der einen Seite – fährt man einfach einmal herrum und hat warme Temperaturen mit Sonnenschein.
ein wesentlicher Vorteil im Westen ist, dass es hier dank dem Passatwind fast ganzjährig konstante Temperaturen herrschen. Für heute steh an: Flowiger Kiefernwald, juchä!!
Davon kriegt man nie genug! Eine Woche lang kann man diesen Genuss erleben ohne dass es Langweilig wird.
Nach zwei Wochen auf der Insel steht für uns fest, die Insel sieht uns wieder. Radfahrer sind willkommen, die Natur ist spektakulär und die Trails bieten alles was das Enduroherz begehrt.
Ein großes Merci geht an Phillipp Folz und seine Crew von Atlantic Cycling. Für die Organisation, den einzigartigen Service und die Einführung in Kultur und Geologie eures Bikeparadieses.
¡Hasta la próxima!
Traumhafte Strände, exotische Märkte, unbekannte Tauchreviere – die indonesische Provinz Nord-Sulawesi ist mit ihren Inseln der Reisetraum schlechthin.
Die Region Nord-Sulawesi ist eine der am wenigsten von Touristen frequentierten Gegenden in Indonesien. Dies gilt umso mehr für die kleinen Inseln zwischen Sulawesi und den Philippinen, darunter Bunaken, Siau und Sangihe. Von einem einheimischen Freund bekamen wir die Einladung, ihn in seiner Heimat im Minahasa-Hochland zu besuchen. Bei den ersten Recherchen stellten wir fest, wie wenig die Standardquellen über diese Ecke Indonesiens hergeben. Touristisches Terra Incognita? Voller Vorfreude auf alles, was uns hier noch erwarten würde, starteten wir unsere Reise zu den nordöstlichen Ausläufern Indonesiens.
Traumhafte Strände und Buchten umgeben die nord-sulawesische Insel Bunaken…
… die sich am besten mit dem Seekajak erkunden lassen.
Natürlich gibt es auch normale Passagierboote, die einen ins Tauchparadies bringen. Hier der beschauliche Hafen von Bunaken, der eher einer Holzbootwerft gleicht. Viele der in dieser Region typischen Schiffe werden auf den kleinen Inseln hergestellt.
Sulawesi lässt sich wie jede indonesische Insel am besten mit dem Roller erkunden.
Traumhafter Wasserfall, der nach 45 Minuten Gehzeit von der Straße auf der Insel Sangihe auf den Besucher wartet.
Gute indonesische Küche kriegt man auf allen Märkten und an den zahlreichen kleinen Garküchen am Straßenrand.
Unbekannte Tauchreviere gibt es auf Siau zu erkunden. Ein besonderes Highlight ist es, den Vulkan unter Wasser grummeln zu hören, was einem unvorbereitet einen gehörigen Schrecken einjagen kann. (Divespot: Honey Point)
Nord-Sulawesi: Marktstand auf der Insel Siau.
Einige Nächte warteten wir teils im Zelt am Fuße des Vulkans, bis dieser eine stärkere Eruption von sich lässt. Vergebens, aber trotzdem unvergessliche Momente und Bilder …
Sonnenuntergang auf Bunaken, im Hintergrund der Vulkan von Manado Tua. Die Inseln liegen vor Nord-Sulawesis Hauptstadt Manado und sind doch wieder eine eigene Welt für sich.
Weiterführende Informationen:
Mittlerweile ist auch ein Reiseführer über die Region Nord-Sulawesi in Indonesien entstanden (Sulawesi – On the road and inside Indonesia). Melissa Schumacher, die Autorin, berichtet auf ihrem Blog Indojunkie unter anderem über Nord-Sulawesi und gibt viele weitere nützliche Informationen über das Reisen in Indonesien.