Dem vulkanischem Ursprung und der rauen Atlantiklage hat die Insel ihren Zauber zu verdanken. Die Küste zu schroff, die Strömung zu stark als dass sie massenhaft Badetouristen anlocken könnte, für uns Mountainbiker ist die Geologie wie gemacht und bietet abwechslungsreichste Trails in jede Himmelsrichtung.
Da der Winter noch auf sich warten lässt verlängern wir einfach unseren Bikesommer auf der Kanareninsel.
Mit ein Grund für die Reiseauswahl sind die kilometerlange Trails durch die unterschiedlichsten Klimazonen die mit wechselndem Untergrund einhergehen und Stollenreifen wie Fahrer bei Laune halten.
Nordtour
Sehr früh starten wir los, vom höchsten Punkt, dem Roque de los Muchachos (2426m) zwischen rotem Gestein die Wege hinab. Voller Vorfreude wird uns klar, dass 2426 hm pure Abfahrt auf uns warten!
Nach wenigen Tragepassagen, Geröllfeldern und ein paar Balanceakten über Felsplatten, geht es direkt auf weich gebetteten Trails in die Kanarischen Kiefernwälder.
Südtour
Nachdem uns der Mitsubishi Pickup bis zum Ende des Fahrweges geshuttelt hat geht es noch 700hm sehr steil mit einigen Tragepassagen bergauf. Zum Ende hin tragen wir die Bikes gefühlt zwei Schritte bergauf um wieder mindestens einen herunterzurutschen. Der lose Vulkansand begleitet uns bis zum Einstieg in den Trail.
Osttour
…und wieder starten wir auf den Roque. Gleicher Berg, andere Route, andere Exposition. Nach kurzem Gipfelaufenthalt geht’s warm eingepackt zunächst wenige Höhenmeter auf Asphalt hinab bis wir in den Trail starten.
Trail surfen durch den Wald! Und wieder ist der Boden völlig anders. Zentimeterhohe Kiefernnadeln bedecken den Weg – Es fühlt sich an wie im Tiefschnee.
Wir fahren weiter auf tiefroter Erde, der Weg wird immer schmäler. Nebel zieht links und rechts durch die Pflanzen, nass feuchtes Klima lässt uns eintauchen in den Dschungel bis uns die Pflanzenwelt völlig umgibt und wir in einem grünen Tunnel düsen.
Am Ende folgen wir tiefen Spurrinnen bis in die Küstenzone im Südwesten der Insel. Wieder endet der Trail am Strand und der Abschluss einer gelungenen Tour wird noch zusätzlich mit ein paar Dorada (Bier) zelebriert.
Westtour
Regenschauer peitschen uns ins Gesicht, hurra unsere nächste Route startet im stürmischen Regen auf ca. 1500 m. Die Palmerer nennen dies „Winter“, wir nur Sauwetter und schwingen uns so schnell es geht aufs Rad. Es geht durch kontrastreiche Wälder, der rote Boden komplementär zu den grünen Kieferngewächsen.
Die Stollen graben sich in den feuchten Boden, mehr Gripp geht kaum während sich die Augen an der Landschaft kaum satt sehen können.
Beim Kaffee fällt unser Blick auf die Cascada de nubes, das ist die typische Wolkenkonstellation die sich wie ein Wasserfall über den Bergkamm im Westen zieht.
Die Westseite der Insel hat oft einen klaren Vorteil, dank des Passatwindes herrschen fast ganzjährig konstante Wetterbedingungen. Regnet es auf der einen Seite – fährt man einfach einmal herrum und hat warme Temperaturen mit Sonnenschein.
ein wesentlicher Vorteil im Westen ist, dass es hier dank dem Passatwind fast ganzjährig konstante Temperaturen herrschen. Für heute steh an: Flowiger Kiefernwald, juchä!!
Davon kriegt man nie genug! Eine Woche lang kann man diesen Genuss erleben ohne dass es Langweilig wird.
Nach zwei Wochen auf der Insel steht für uns fest, die Insel sieht uns wieder. Radfahrer sind willkommen, die Natur ist spektakulär und die Trails bieten alles was das Enduroherz begehrt.
Ein großes Merci geht an Phillipp Folz und seine Crew von Atlantic Cycling. Für die Organisation, den einzigartigen Service und die Einführung in Kultur und Geologie eures Bikeparadieses.
¡Hasta la próxima!
Traumhafte Strände, exotische Märkte, unbekannte Tauchreviere – die indonesische Provinz Nord-Sulawesi ist mit ihren Inseln der Reisetraum schlechthin.
Die Region Nord-Sulawesi ist eine der am wenigsten von Touristen frequentierten Gegenden in Indonesien. Dies gilt umso mehr für die kleinen Inseln zwischen Sulawesi und den Philippinen, darunter Bunaken, Siau und Sangihe. Von einem einheimischen Freund bekamen wir die Einladung, ihn in seiner Heimat im Minahasa-Hochland zu besuchen. Bei den ersten Recherchen stellten wir fest, wie wenig die Standardquellen über diese Ecke Indonesiens hergeben. Touristisches Terra Incognita? Voller Vorfreude auf alles, was uns hier noch erwarten würde, starteten wir unsere Reise zu den nordöstlichen Ausläufern Indonesiens.
Weiterführende Informationen:
Mittlerweile ist auch ein Reiseführer über die Region Nord-Sulawesi in Indonesien entstanden (Sulawesi – On the road and inside Indonesia). Melissa Schumacher, die Autorin, berichtet auf ihrem Blog Indojunkie unter anderem über Nord-Sulawesi und gibt viele weitere nützliche Informationen über das Reisen in Indonesien.