KF4 | La Palma mountainbiking
Mountain Nomads of Bavaria around the Globe
Kanaren, La Palma, Biken, Mountainbike, Enduro, Freeride, Trails, Shuttle, Vulkan,
21907
post-template-default,single,single-post,postid-21907,single-format-gallery,ajax_fade,page_not_loaded,,select-theme-ver-2.4,wpb-js-composer js-comp-ver-6.7.0,vc_responsive
 

La Isla Bonita

Die schöne Insel

La Isla Bonita

Dem vulkanischem Ursprung und der rauen Atlantiklage hat die Insel ihren Zauber zu verdanken. Die Küste zu schroff, die Strömung zu stark als dass sie massenhaft Badetouristen anlocken könnte, für uns Mountainbiker ist die Geologie wie gemacht und bietet abwechslungsreichste Trails in jede Himmelsrichtung.

Da der Winter noch auf sich warten lässt verlängern wir einfach unseren Bikesommer auf der Kanareninsel.

Mit ein Grund für die Reiseauswahl sind die kilometerlange Trails durch die unterschiedlichsten Klimazonen die mit wechselndem Untergrund einhergehen und Stollenreifen wie Fahrer bei Laune halten.

Nordtour

Sehr früh starten wir los, vom höchsten Punkt, dem Roque de los Muchachos (2426m) zwischen rotem Gestein die Wege hinab. Voller Vorfreude wird uns klar,  dass 2426 hm pure Abfahrt auf uns warten!

 

Nach wenigen Tragepassagen, Geröllfeldern und ein paar  Balanceakten über Felsplatten, geht es direkt auf weich gebetteten Trails in die Kanarischen Kiefernwälder.

Flowig durch langgezogene griffige Kurven, über schwarze Sandpisten und im Slalom zwischen Lavabrocken am Krater entlang.

Mit der nächsten Vegetationszone wechselt auch die Bodenbeschaffenheit. Ein bisschen Dschungel, ein bisschen Kiefernwald, dann wieder Gestein.

Kurz vor Ende des Trails wird man noch mit einer grandiosen Aussicht mit Blick in auf den Hafen von Tazacorte belohnt. Die nächste Belohnung wartet schon in Form eines Cafe con leches am Strand.

Südtour

Nachdem uns der Mitsubishi Pickup bis zum Ende des Fahrweges geshuttelt hat geht es noch 700hm sehr steil mit einigen Tragepassagen bergauf. Zum Ende hin tragen wir die Bikes gefühlt zwei Schritte bergauf um wieder mindestens einen herunterzurutschen. Der lose Vulkansand begleitet uns bis zum Einstieg in den Trail.

Auf schwarzen Sandpisten brechen wir ins Tal. Der Weg ist mit grellgrünen Kiefergewächs umsäumt und von rotem Sand geschmückt, bis er uns auf einem Höhenweg entlang führt. Auf der Strecke genießen wir die atemberaubende Aussicht auf die Küstenregion und dem tiefblauen Atlantik.

Die kleinen Dörfer auf dem Weg zurück laden zum Verweilen ein und so bedarf es keiner großen Überredungskünste Paella und Bier zu genießen.

Osttour

…und wieder starten wir auf den Roque. Gleicher Berg, andere Route, andere Exposition. Nach kurzem Gipfelaufenthalt geht’s warm eingepackt zunächst wenige Höhenmeter auf Asphalt hinab bis wir in den Trail starten.

 

Trail surfen durch den Wald! Und wieder ist der Boden völlig anders. Zentimeterhohe Kiefernnadeln bedecken den Weg – Es fühlt sich an wie im Tiefschnee.

Wir fahren weiter auf tiefroter Erde, der Weg wird immer schmäler. Nebel zieht links und rechts durch die Pflanzen, nass feuchtes Klima lässt uns eintauchen in den Dschungel bis uns die Pflanzenwelt völlig umgibt und wir in einem grünen Tunnel düsen.

 

Am Ende folgen wir tiefen Spurrinnen bis in die Küstenzone im Südwesten der Insel. Wieder endet der Trail am Strand und der Abschluss einer gelungenen Tour wird noch zusätzlich mit ein paar Dorada (Bier) zelebriert.

Westtour

Regenschauer peitschen uns ins Gesicht, hurra unsere nächste Route startet im stürmischen Regen auf ca. 1500 m. Die Palmerer nennen dies „Winter“, wir nur Sauwetter und schwingen uns so schnell es geht aufs Rad. Es geht durch kontrastreiche Wälder, der rote Boden komplementär zu den grünen Kieferngewächsen.

Die Stollen graben sich in den feuchten Boden, mehr Gripp geht kaum während sich die Augen an der Landschaft kaum satt sehen können.

Tapas-Stop zu Mittag und unser Shuttle wartet schon am Ende des Trails. Von oben bis unten wie ein Streuselkuchen mit Matsch besprenkelt und patschnass steigen wir in ein mit Plastiktüten ausgelegtes Fahrzeug das uns wieder ein paar Meter nach oben bringt.

Erneut geht es durch Kiefernwälder an erkalteten Lavaströmen entlang und eine verblockte Passage erfordert wieder absolute Konzentration und Geschick bevor wir durch die Weinberge mit Blick auf den Atlantik talwärts rauschen.

Unten angekommen scheint wieder die Sonne und wir sitzen im T-Shirt bei einem Cafe cortado condensada, einer lokalen Kaffeespezialität, zusammen.

Das Geheimnis der Spezialität ist süße Kondensmilch mit Espresso – klingt gruselig – schmeckt aber sehr gut – unbedingt probieren!

Beim Kaffee fällt unser Blick auf die Cascada de nubes, das ist die typische Wolkenkonstellation die sich wie ein Wasserfall über den Bergkamm im Westen zieht.

Die Westseite der Insel hat oft einen klaren Vorteil, dank des Passatwindes herrschen fast ganzjährig konstante Wetterbedingungen. Regnet es auf der einen Seite – fährt man einfach einmal herrum und hat warme Temperaturen mit Sonnenschein.

ein wesentlicher Vorteil im Westen ist, dass es hier dank dem Passatwind fast ganzjährig konstante Temperaturen herrschen. Für heute steh an: Flowiger Kiefernwald, juchä!!

Davon kriegt man nie genug! Eine Woche lang kann man diesen Genuss erleben ohne dass es Langweilig wird.

Nach zwei Wochen auf der Insel steht für uns fest, die Insel sieht uns wieder. Radfahrer sind willkommen, die Natur ist spektakulär und die Trails bieten alles was das Enduroherz begehrt.

Ein großes Merci geht an Phillipp Folz und seine Crew von Atlantic Cycling. Für die Organisation, den einzigartigen Service und die Einführung in Kultur und Geologie eures Bikeparadieses.

 

 

¡Hasta la próxima!

Franziska Vogl